Seniorenaktivwochenende meets Rhönrad
RTB Angebote in den Lebenswelten
Mit Lebenswelt werden in der Soziologie abgrenzbare soziale Systeme bezeichnet. Im Bereich des Sports sind dies insbesondere die Lebenswelt des Wohnens, des Lernens, des Studierens oder der Freizeitgestaltung und des Sports. Das heißt, mit einer Lebenswelt könnte eine Schule, eine Kita oder ein Verein gemeint sein. Auch hier wird deutlich – ähnlich wie bei der Lebensspanne, dass in den verschiedenen Einrichtungen andere Voraussetzungen und Herausforderungen für den Sport und die Vereine existieren. Natürlich lassen sich auch verschiedene Lebenswelten hauptsächlich einem bestimmten Alter (Lebensspanne) zuordnen.
Beim Lebenssportansatz stellt sich die Frage, welche gesundheitsförderlichen und leistungsfördernden Maßnahmen umgesetzt werden können, respektive welche risikoverringernden Rahmenbedingungen gestaltet werden können, um Menschen zu Sport zu motivieren und in ihrer Gesundheit zu stärken.
Der Mensch als Individuum steht im Mittelpunkt, mit dem Ziel in der Gemeinschaft, sein alltägliches Verhalten möglichst gesundheitsförderlich mit Sport zu gestalten. Dazu zählen im primärpräventiven Sinn insbesondere ein gesunder und aktiver Lebensstil, bei dem die Themen Bewegung, Ernährung, Stressabbau oder Regeneration und gesunder Schlaf im Fokus stehen. Wann, welcher Sport sinnvoll ist, richtet sich wiederum an der Lebensspanne und den Angeboten aus.
Neuigkeiten und Termine
7 Lebenswelten
„Es ist nie zu früh oder zu spät, um in die eigene Gesundheit und den eigenen Spaß zu investieren!“
Kindertagesstätte (KITA)
Hintergrund und Zielgruppe
In erster Linie stehen in der Kita natürlich die Kinder im Mittelpunkt, die noch wesentliche weitere Entwicklungsschritte durchleben und sich demnach auch grundlegende Einstellungen in Bezug auf Bewegung, Ernährung oder Entspannung gelegt werden. Natürlich muss dies im engen Austausch mit der Lebenswelt Familie geschehen. Schließlich sind Kitas aber auch Arbeitgeber, bei denen die Gesundheit der Erzieherinnen und Erzieher einbezogen werden muss, auch in ihrer Funktion als Multiplikator.
Herausforderung / Besonderheiten
Anreize zu Bewegung und Entspannung schaffen
Soziale und emotionale Kompetenzen fördern
Gesunde Ernährung sicherstellen
Dialoge mit den Eltern führen, Chancengleichheit beachten
Medizinische Vorsorge unterstützen
Erstes Heranführen zu Sportvereinen für Bewegung und Spaß je nach Talent und Neigung in Verbindung mit der KITA oder zum Ausgleich in der Freizeit und am Wochenende
Hintergrund und Zielgruppe
Die Lebenswelt der Schule zeichnet sich durch ihre pädagogische, als auch berufliche Perspektive aus. Die Schülerinnen und Schüler sind in dieser Lebensphase sozialen, als auch im Bildungsprozess kognitiv und mentalen Herausforderungen gegenübergestellt. Umso größer ist die Bedeutung einer sportlichen und gesundheitsförderlichen Bildungseinrichtung. Ferner ist die Schule Arbeitgeber der Lehrpersonen und weiterer Angestellter und somit mit Blickwinkel der betrieblichen Lebenswelt zu betrachten. Insbesondere der hohe Kommunikations- als auch Organisationsaufwand zeichnet sich neben psychischen Belastungen der Lehrkräfte in dieser Lebenswelt als charakterisierend. Natürlich differieren die Herausforderungen und entsprechende Umsetzungsmaßnahmen zwischen den Schulformen – von der Grundschule über die weiterführenden Schulen bis zum Berufskolleg.
Herausforderung / Besonderheiten
Anreize zu Bewegung und Entspannung schaffen
Soziale und emotionale Kompetenzen fördern
Gesunde Ernährung sicherstellen
Dialoge mit den Eltern führen, Chancengleichheit beachten
Medizinische Vorsorge unterstützen
Zunehmende Digitalisierung im Bildungsprozess und Sport
Aktive Pausen schaffen, Bewegung in den Unterricht integrieren
Kooperationen von Schulen und Vereinen mit erster Sichtung von Sportarten, Möglichkeiten und Angeboten im Lebensraum
Erste aktive Betätigung im Sportverein und Kennenlernen der eigenen intrinsischen Motivation durch Spaß an der Bewegung
Schule
Universität
Hintergrund und Zielgruppe
Die Lebenswelt der Universität und weiterer Bildungseinrichtungen zeichnet sich gleichermaßen durch ihren Lern- und Forschungscharakter aus. Aus Perspektive der Forschung und Lehre zeigt sich eine Analogie als betriebliche Lebenswelt. Neben dem Lehr- und Forschungspersonal einer Hochschule sind die oftmals weit über tausenden Studierenden ein wichtiger Teil jeder universitären Einrichtung. Neben den mentalen Herausforderungen des Studiums, durch Leistungsanforderungen, hohem Zeitaufwand, sind Studierende in dieser Lebensphase häufig zum ersten Mal in einer eigenständigen Lebenssituation auf sich allein gestellt. Nicht wenige müssen zur Sicherstellung der Finanzierung neben dem Studium noch arbeiten oder auch ein neues soziales Netzwerk aufzubauen. Demnach gilt es Rahmenbedingungen für einen guten Sport- und Bewegungsprozess zu ermöglichen, die nicht nur gesundheitsförderliche und insbesondere ergonomische, sondern ebenso psychologische Aspekte mitberücksichtigen. Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse und Belange der verschiedenen Akteure, ist es wichtig, hier hybride Sportangebote und vor allem den Sport in Communities sinnvoll zu unterstützen.
Herausforderung / Besonderheiten
Herausfordernde Lebenssituation der Studierendenschaft
Vielfalt der kulturellen Herkunft der Studierendenschaft berücksichtigen
Preislich attraktive Lernangebote schaffen, die in den Lebensalltag und Lifestyle passen
Strukturen für Sport, Bewegungsangebote und gesunde Ernährung sicherstellen
Kooperationen von Hochschuleinrichtungen und Sportvereinen fördern
Hintergrund und Zielgruppe
Unternehmen stehen heute vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Immer wieder ist von Fachkräftemangel, Digitalisierung oder demografischen Wandel die Rede. Psychische Erkrankungen (Stichwort „Burnout“) sind nicht nur allgemein, sondern auch in den Arbeitsunfähigkeitsstatistiken nach oben gegangen. Häufig unbeachtet bleibt dabei die Betriebliche Gesundheitsförderung, dabei hat diese bei 45,3 Millionen Beschäftigten eine enorme gesellschaftliche Bedeutung und wird explizit in §20b SGB V behandelt. Im Gegensatz zu den anderen Lebenswelten ergeben sich in der betrieblichen Lebenswelt arbeitsschutzrechtliche Pflichten des Arbeitgebers. Darüber hinaus gilt es einhergehende Strukturen und Prozesse gesundheitsförderlich auszurichten und im Sinne des Empowerments, die Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden zu fördern. Häufig bietet es sich an, in diesen Prozessen außerbetriebliche Unterstützung und Finanzierung durch gesetzliche Krankenkassen heranzuziehen (auf Grundlage §20b SGB V). Mitarbeiter der neuen Generation fordern zumeist eine (finanzielle) Unterstützung oder Freizeitausgleich (Worktime-Lifetime-Balance) Ihres Arbeitgebers zum Schutz der Gesundheit und der Unterstützung bei Sport- und Freizeitangeboten.
Herausforderung / Besonderheiten
Demografischer und digitaler Wandel („VUCA-Welt“)
Wettbewerbsrelevantes Image als „Gesunder Arbeitgeber“ (im Sinne eines Employer Brand)
Entwicklung einer gesunden Unternehmens- und Führungskultur
Einhaltung arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben
Verknüpfung von gesetzlichen Verpflichtungen mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Sicherstellung gesunder Verpflegung und Bewegungsmöglichkeiten
Sicherstellung der Förderung von Stressresilienz und Entspannungsfähigkeit
Altersgerechte Gesundheitsförderung, um Belegschaft möglichst lange im Erwerbsleben zu halten, Frühverrentung vermeiden
Zunehmende Bedeutung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance
Betrieb und Arbeit
Gesundes Altern
Hintergrund und Zielgruppe
Die Lebenswelt der Universität und weiterer Bildungseinrichtungen zeichnet sich gleichermaßen durch ihren Lern- und Forschungscharakter aus. Aus Perspektive der Forschung und Lehre zeigt sich eine Analogie als betriebliche Lebenswelt. Neben dem Lehr- und Forschungspersonal einer Hochschule sind die oftmals weit über tausenden Studierenden ein wichtiger Teil jeder universitären Einrichtung. Neben den mentalen Herausforderungen des Studiums, durch Leistungsanforderungen, hohem Zeitaufwand, sind Studierende in dieser Lebensphase häufig zum ersten Mal in einer eigenständigen Lebenssituation auf sich allein gestellt. Nicht wenige müssen zur Sicherstellung der Finanzierung neben dem Studium noch arbeiten oder auch ein neues soziales Netzwerk aufzubauen. Demnach gilt es Rahmenbedingungen für einen guten Sport- und Bewegungsprozess zu ermöglichen, die nicht nur gesundheitsförderliche und insbesondere ergonomische, sondern ebenso psychologische Aspekte mitberücksichtigen. Durch die unterschiedlichen Bedürfnisse und Belange der verschiedenen Akteure, ist es wichtig, hier hybride Sportangebote und vor allem den Sport in Communities sinnvoll zu unterstützen.
Herausforderung / Besonderheiten
psychosoziale Gesundheit erhalten, fördern oder
wiederherstellen
Verbesserung des Ernährungsangebotes, Mangelernährung
vermeiden
Gesundheitsförderung
Steigerung der körperlichen Akvität mit altersgerechte Angeboten
Seniorenfreizeiten
Hintergrund und Zielgruppe
Die Lebenswelt der Familie zeigt eine enge Verbindung mit anderen Lebenswelten und deckt die Lebensspanne in verschiedenen Rollen ab – als Sohn oder Tochter, Bruder oder Schwester oder als Elternteil. Insbesondere zeigt sich eine enge Verbindung zur Lebenswelt Kommune, in der oft Zuständigkeiten und Angebote für Familien zu finden sind. Damit auch sozioökonomisch schwächer gestellte Personen davon partizipieren, ist auf ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zu achten. Neben konkreten Angeboten durch die Kommune bieten weitere Netzwerke und Plattformen professionelle Unterstützung zur familienbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention. Erste Anlaufstellen sind hier aber zumeist die Sportvereine. Besonders werdende und junge Familien zeigen sich in ihrer Lebenssituation sehr aufgeschlossen gegenüber Themen der Sport- und Gesundheitsförderung. Demgegenüber sind Alleinerziehende oftmals in einer herausfordernderen Lage. Dass die Familie eng mit weiteren Lebenswelten in Verbindung steht, veranschaulicht das Setting Kita, Schule oder Betrieb. Hierbei werden nicht nur Kinder mit ungünstigeren Gesundheitschancen erreicht, sondern ebenso können Gespräche und Projekte einen wertvollen Einfluss auf die gesundheitlichen Rahmenbedingungen in den Familien erzielen.
Herausforderung / Besonderheiten
Enge Verzahnung zu weiteren Lebenswelten
Komplexe und heterogenes Familienumfeld und -situationen: sozio-ökonomische, bildungsmäßige, interkulturelle oder religiöse Aspekte sind zu berücksichtigen
Alleinerziehende häufig durch sozioökonomisch Lage als besonders vulnerable Zielgruppe
Umgang mit gesundheitlichen Themen in der Kindheit prägt weiteren Lebensstil, hohes Adaptionsverhalten des Lebensstils der Eltern ist nachweisbar
Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der Angebote anderer Lebenswelten und deren Gestaltung in gesundheitlicher Hinsicht (u.a. Kita, Schule oder Beruf)
Familie
Verein
Hintergrund und Zielgruppe
In Deutschland wurden 2020 rund 88.000 Sportvereine mit rund 24,3 Millionen aktiven und / oder passiven Mitgliedern gezählt. Die Tendenz ist allerdings sinkend und der sog. informelle Sport, außerhalb der Vereine ist immer präsenter und beliebter. Im Mittelpunkt dieser Lebenswelt stehen eben jene Mitglieder des jeweiligen Vereins als soziale und gemeinnützige Einrichtung ohne Profitorientierung. Neben ihrem Einfluss in der Zusammensetzung der Gremien und Vorstand tragen sie mit ihren Wünschen und Anforderungen zur Weiterentwicklung des Vereins bei. Darüber hinaus ist diese Lebenswelt durch ihre meist sehr heterogene Altersstruktur geprägt. Insbesondere durch ihr ehrenamtliches Engagement werden viele Vereine geführt und am Leben gehalten. Konkurrenz stellt zudem die Kommerzialisierung des zweiten Gesundheitsmarktes mit aufstrebenden und vermeintlich moderneren Fitness- und (Gesundheits-)Sportangeboten dar – nicht zuletzt auch individualisierbare, digitale Sport- und Bewegungsangebote. Doch neben der hohen Bedeutung für den Sport sind Sportvereine ebenso ein Ort der sozialen Gemeinschaft.
Herausforderung / Besonderheiten
Ort der Gemeinschaft und des sozialen Miteinanders
Schwierigkeiten in der Gewinnung ehrenamtlich Mitarbeitenden
Steigende Kommerzialisierung in der und Fitness- und Gesundheitswirtschaft
Schwindende Mitgliederzahlen, finanzielle Schwierigkeiten
Oftmals fehlende Sportstätten, marode bauliche Voraussetzungen und fehlende Trainingszeiten zum richtigen Zeitpunkt
Ansprechpartner*innen
Polyxeni Dimou
Freizeit-, Breiten- und Gesundheitssport, DTB-Akademie Leitung Standort Bergisch Gladbach, Pluspunkt Gesundheit
Rheinischer Turnerbund
Paffrather Straße 133
51465 Bergisch Gladbach
Sven Schaffrath
Lehrgänge Zulassung, Gebühren, freie Lehrgangsplätze, Zimmerreservierung, Organisatorisches
Rheinischer Turnerbund
Paffrather Straße 133
51465 Bergisch Gladbach