Ein spannender und emotionaler Wettkampftag liegt hinter den vier besten Trampolinmannschaften Deutschlands. Im Finale der Bundesliga 2024 traten die Teams von TV Unterbach, TG Münster, MTV Bad Kreuznach und der TG Dietzenbach gegeneinander an. Die Veranstaltung war zugleich ein besonderes Jubiläum, denn es ging um die 50. Bundesligasaison im Trampolinturnen. Das hochkarätige Teilnehmerfeld beeindruckte mit Olympiateilnehmern, Weltmeistern sowie Medaillengewinnern bei Europameisterschaften. Zudem waren Sportlerinnen und Sportler aus den Niederlanden, Belgien, Brasilien, der Ukraine und Mexiko am Start. Die nahezu ausverkaufte Halle in Frankfurt am Main sorgte mit einer großartigen Atmosphäre für perfekte Wettkampfbedingungen, in denen die Athleten ihr Können vor begeistertem Publikum unter Beweis stellten.
Erfolgreiche Rückkehr von TV Unterbach
Nach den coronabedingten Absagen der Bundesliga-Saison in den Jahren 2020 und 2021 ist der TV Unterbach 2022 wieder in die Bundesliga eingestiegen. Der Traditionsverein gehört zu den erfolgreichsten Mannschaften Deutschlands, mit insgesamt fünf Bundesliga-Titeln in seiner Geschichte. Mit dieser beeindruckenden Bilanz zählt der Verein zu den Top fünf der erfolgreichsten Trampolinvereine des Landes.
In den letzten drei Jahren wurde gezielt an der Zusammenstellung der Mannschaft gearbeitet, um hochkarätige Turnerinnen und Turner für das Team zu gewinnen. Dazu zählen etwa Anton Davydenko, der bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille gewann, und Thalissa Wijkstra, Jugendeuropameisterin aus den Niederlanden. Diese gezielte Verstärkung hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der TV Unterbach nach seinem Wiedereinstieg nicht nur sofort erfolgreich war, sondern sich kontinuierlich zu einer der Top-Mannschaften der Liga entwickelte. Bereits im ersten Jahr nach dem Comeback gewann das Team die Silbermedaille, im darauffolgenden Jahr erreichte es den vierten Platz. In der Saison 2024 wollte der TV Unterbach unbedingt wieder auf das Siegerpodest – und dieses Ziel haben die Athletinnen und Athleten erreicht.
TV Unterbach ganz rechts. Mit großer Freude nahm der TV Unterbach die Bronzemedaille entgegen – ein großartiger Erfolg für das Team.Foto: Privat
Spannung im Vorkampf
Der Wettkampf begann mit einem Vorkampf, der aus zwei Übungen bestand: einer Pflichtübung und einer Kürübung. Jede Mannschaft stellte pro Übung sechs Athleten, von denen die vier besten Wertungen aus beiden Übungen addiert wurden, um das Mannschaftsergebnis zu ermitteln. Die eingesetzten Athletinnen und Athleten des TV Unterbach – Mila Welling, Fiona Schneider, Sabrina Langner, Luisa Braaf, Illia Polonets, Dmytro Rozhko und Anton Davydenko – zeigten in der ersten Pflichtübung und der darauffolgenden Kürübung starke Leistungen.
Ein Schreckmoment ereignete sich jedoch in der Kürübung, als Fiona Schneider ihre Übung nach dem zweiten Sprung abbrechen musste. Doch das Team bewies Nervenstärke und turnte die restlichen Übungen mit Bravour. Mit dem dritten Platz im Vorkampf qualifizierte sich der TV Unterbach für das große Finale.
Hochspannung im Finale
Im Finale blieben nur noch drei Mannschaften im Rennen, die um die Medaillen kämpften. TG Münster war ausgeschieden. Das Trainerteam des TV Unterbach wählte eine risikoreichere Strategie und setzte alles auf eine Karte, um doch noch Platz 1 oder 2 anzugreifen – die schwierigsten Übungen für die Athletinnen und Athleten. Mila Welling, Fiona Schneider und Luisa Braaf steigerten ihre Leistungen im Vergleich zum Vorkampf erheblich. Illia Polonets turnte seine anspruchsvolle Übung fehlerfrei, während Anton Davydenko aufgrund einer Umstellung nur neun statt der üblichen zehn Sprünge absolvieren konnte. Dmytro Rozhko beeindruckte mit einer Übung, die vier dreifache Salti enthielt, und zeigte eine nahezu perfekte Kür.
Trotz der hervorragenden Leistungen musste sich der TV Unterbach den Mannschaften aus MTV Bad Kreuznach und TG Dietzenbach geschlagen geben, die in ihren Übungen besonders stabil blieben. Der Titel der Bundesliga-Saison 2024 ging an den MTV Bad Kreuznach, gefolgt von TG Dietzenbach auf Platz zwei.