Eine tolle Karriere im deutschen Frauenturnen geht zu Ende: Sophie Scheder, Bronzemedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, hat ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt. Die 27-jährige Niedersächsin war über ein Jahrzehnt lang eine der Top-Turnerinnen Deutschlands. Nach anhaltendem Verletzungspech, zumeist im Kniebereich, hat die Stufenbarrenspezialistin nun einen Schlussstrich gezogen und will sich neuen Herausforderungen widmen.
Derzeit absolviert Sophie Scheder beim Rheinischen Turnerbund ein Praktikum und lernt ihren Turnsport von einer neuen Seite kennen. Sophie Scheder im Portrait
Sophie Scheder im Stützpunkt des RTB; Foto: Melanie Rogge
„Ich habe mich oft nach Rückschlägen wieder zurückgekämpft, aber nun habe ich erkannt, dass es besser ist, auf meinen Körper zu hören. Ich habe eine wunderbare Karriere gehabt und bin vor allem auf meinen Erfolg in Rio de Janeiro stolz, doch nun möchte ich den Fokus auf andere Dinge richten. Sicherlich werde ich dem Turnsport erhalten bleiben, wie und in welcher Form, das wird die Zukunft zeigen“, erklärte Sophie Scheder.
Die sportliche Entwicklung Scheders wurde zu Beginn in ihrer Heimatstadt Wolfsburg sowie in Hannover, schon bald jedoch in Chemnitz geprägt, wo sie am dortigen Bundesstützpunkt unter Gabriele Frehse trainierte. Zum ersten Mal auf internationaler Ebene aufhorchen ließ sie bei den Junioren-Europameisterschaften 2012 in Brüssel, als sie sich dort den Titel – natürlich am Stufenbarren – sicherte. Es folgten zahlreiche nationale wie auch internationale Titel und Medaillen. Das eindeutige Karriere-Highlight blieben jedoch die Olympischen Spiele 2016 am Zuckerhut, als Sophie Scheder sich und ihre Leistung mit der Bronzemedaille krönen konnte.